Zuallererst muss ich festhalten, ich bin ein wenig spät dran mit diesem Bericht, da wir diese Wanderung bereits am 22. November gegangen sind, wo noch sehr wenig Schnee auf den heimischen Almen war. Mittlerweile hat sich daran einiges geändert.
Die Gleinalm war, mit Ausnahme des Roßbachkogels, bisher noch gar nicht so auf meiner Rechnung. Zu windig, immer viel Schnee, längere Anfahrt – all das waren Vorurteile, die mich doch eine Zeit lang davon fern gehalten haben. Ich schreib’s allerdings gleich: alle Vorurteile waren falsch 😉
Ursprünglich wollten wir von Hinterlobming auf die Gleinalm gehen und eine nette, kurzweilige Wanderung haben, entschieden uns auf halbem Wege allerdings um und fuhren querfeldein von Übelbach zum Almgasthaus Kapitel (derzeit geschlossen weil Lockdown, sonst lege ich einen Besuch sehr ans Herz!).
Vom Almgasthof ging es dann los und wir spulten Höhenmeter. Nie unangenehm aber beständig ging es bergauf auf dem Wanderweg Nr. 537.






Alleine waren wir hier ganz und gar nicht. Es standen doch einige Autos am Parkplatz und deren Besitzer waren, wie wir, auf der Suche nach Durchlüftung des Oberstübchens und sportlicher Betätigung – was eine nette Umschreibung dafür ist, dass zu dieser Zeit eigentlich eine 24-stündige „Ausgangsbeschränkung“ herrschte (wieder einmal) aber es jedem ziemlich egal war und man sich zu jeder Zeit und an jedem Ort draußen bewegte. Gefühlt waren jedenfalls 300% mehr Wanderer unterwegs als an einem vergleichbaren Tag in den letzten Jahren.
Kaum waren wir aus dem Wald, konnten wir eine herrliche Aussicht auf den Roßbachkogel und die Gleinalm genießen. Die Brendlalm, auf der im Sommer die Lipizzaner ihre Sommerresidenz haben, ist in der warmen Jahreszeit sicher auch einen Ausflug wert.






Kurz ging es aus der Sonne durch den Wald Richtung Gleinalmschutzhaus, welches im Winter geschlossen hat. Übrigens war der Winterraum ebenfalls verschlossen, aber viele Wintertourenwanderer verirren sich ja nicht hierher oder steigen ab.
Nach einer kurzen Pause in der Sonne begannen wir auch die restlichen Höhenmeter in Angriff zu nehmen. Das zog sich dann schon ein Zeiterl, da sich der Weg auf den Gipfel als einiges länger erwies als zuerst angenommen. Erlöst wurden wir erst, als wir schon gar nicht mehr daran glaubten auf einen Gipfel zu kommen.





Am Gipfel hielten wir Abstand und haben nur kurz Pause gemacht, bevor wir denselben Weg wieder zurückgingen. Was gar nicht so ohne war.
Zuerst gingen wir die ganze Strecke zum Gleinalmschutzhaus zurück bergab und bis zum Gasthaus Kapitel war es dann doch noch ein schönes Wegstück.




Die Tour findet ihr hier auf alpenvereinaktiv.com – die knapp 6 Stunden Gehzeit können zwar locker unterboten werden wenn man ein wenig flottes Tempo anschlägt, aber man ist ja nicht auf der Flucht!
Fazit: Die Gleinalm ist ein hervorragender Aussichtsberg mit 1988müA Höhe und bietet eine schöne Sicht Richtung Niedere Tauern, Zirbitzkogel, Koralpe (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) – sollte man unbedingt gemacht haben! Und im Sommer, wenn es richtig heiß ist, bietet sich die Gleinalm mit ihrem beständigen Wind doch sicher an 😉