Winterwanderung im Almenland

Wir waren auf der Suche nach einer einfachen Tour, die in 4 Stunden locker zu gehen ist – auch mit Schneeschuhen. Wenn meine Gefährtin und ich eine Karte aufschlagen und dann beginnen mit dem Finger Wanderwege nachzufahren, kann es oft Stunden dauern bis wir auf einen grünen Zweig kommen.

Uns geht es heute nur um eine kurze Tour und schlussendlich fahren wir auf die Teichalm und wollen von dort auf den Hochlantsch wandern, was eher ein Spaziergang als eine Wanderung für gesunde Menschen ist.

Die Teichalm bietet uns zum ersten Mal ein typisches Winter-Touri-Feeling. Deutsche, Wiener, Ialiener, Niederländer, Ungarn, halb Europa hat sich dort versammelt wie es uns scheint, und jeder Zweite versucht auf der geraden, spiegelglatten Fahrbahn den Geschwindigkeitsrekord zu brechen. Für meine Begriffe idiotisch weil viele Kinder dort unterwegs sind, aber ich kann ja nicht jedem zweiten Auto den Mittelfinger zeigen. Leider. Das nächste Mal ziehe ich keine Fäustlinge an!

Wir lassen die Pistenrowdies auf der Straße und knöchelfreie Hipster-Einkehrer hinter uns und widmen uns stattdessen dem Weg 740, dem wir von nun an folgen. Gut markiert geht es die meiste Zeit im lichten Wald dahin, bis dieser deutlich abnimmt und die Schneelandschaft dafür imposanter wird! Die Schneeschuhe brauchen wir trotz allem heute nicht, da der Weg sehr gut festgetreten ist und die Verwehungen woanders liegen. Im Sommer lässt sich dieser kurzweilige Anstieg gut mit weiteren Zielen – wie dem steirischen Jokl oder Schüsserlbrunn – verbinden.

Es ist sehr kalt heute, am Parkplatz hatten wir noch -5°C aber je näher wir dem Gipfel kommen, desto weiter sinken die Minusgrade.

Das Gipfelkreuz sehen wir sogar nur von ein paar Metern entfernt, da die Felsen relativ vereist sind und wir uns keinen Knöchel brechen wollen und außerdem bläst der Wind hier oben so stark, dass es richtig weh tut auf der Haut. Wenn das Wetter angenehmer ist, hat man hier allerdings eine grandiose Aussicht mit einem schönen Gipfel.

Wir steigen wieder einige Minuten ab um an einem ruhigen Örtchen zu jausnen und beginnen danach unseren Schnellabstieg da wir wieder einmal keine Stirnlampen mit dabei haben, erst am Nachmittag gestartet sind und rechtzeitig zu Kaffee und Kuchen beim Teichwirt sein wollen. Das Angebot mit EUR 7,20 für einen Häferlkaffee und eine Torte ist nicht gerade billig, aber die Apfeltorte entschädigt für das Loch im Börserl.

Link zur Tour auf Bergfex