Der Flüssigkeitsverlust an der Hinterachse 1 Woche vor Urlaubsbeginn wurde von mir gekonnt ignoriert. „Was soll schon sein?“ waren die letzten Gedanken bevor mein Auto meldete „STOP! BREMSENFEHLER!“.
Dank der Skodawerkstatt meines Vertrauens war eine neue Bremse schnell eingebaut und wir fuhren 2 Tage später ins Maltatal. Mit Halbseilen, Klettertopo, Chalk, Gurt, Kletterschuhen und dem ganzen Pipapo.
Vom Hotel Kölnbreinsperre wollten wir eine Mehrseillängenroute an den Seenplatten machen und tags darauf auch noch im Langkar eine Mehrseillängentour gehen. Doch am Montag hießen uns kalte Regentropfen willkommen und wir konnten in unseren wasserdichten Klamotten gerade einmal über die Sperre spazieren und uns dann die Kletterbewerbe bei den olympischen Spielen anschauen. Wenigstens zeichnete sich für Dienstag ein Wetterfenster ab, doch der Fels blieb nass.
Auf Grund des unbeständigen Wetters und des prognostizierten Regens war unser eigentlicher Plan vom Hotel über die Marchkarscharte zum Weinschnabel zu gehen und dann zu entscheiden, ob wir über die Arlscharte zurückgehen oder gleich umkehren.
Anfangs begleitete uns die Sonne, die frischen Morgentemperaturen wichen langsam dem 20er Bereich und auf der Schotterstraße kamen wir gut voran und genossen eine beeindruckende Berglandschaft hier oben.
So blieb es dann nicht sehr lange, denn nach der Jagasteighütte zweigte es rechts ab und ab da darf man ordentlich Höhenmeter herunterspulen. Ca. 500HM sind es ab hier bis zur Marchkarscharte, unser erstes Ziel für heute.
Einige Wegmarkierungen waren schon Zusehens verblasst und versteckten sich hinter einer leichten Flechtenschicht. Abschnittsweise markierten Steinmänner den Weg (siehe Foto) und wir kamen eigentlich problemlos zur Scharte hinauf. Zwischendurch gingen wir über Geröllfelder, die aber recht stabil waren und kaum wackelige Steine boten.
Auf der Marchkarscharte angekommen empfing uns ein eisiger Wind und wir redeten kurz mit anderen Hotelgästen, die heute noch bis zur Sticklerhütte weitergehen wollten. Die aufziehenden Wolken und der beißende Wind ließ uns aber umkehren. Wir überlegten noch, ob wir den unmarkierten Weg auf den Marchkarspitz gehen sollten, waren aber etwas unschlüssig weil es anfangs recht felsig und zum Klettern aussah. Deswegen gingen wir denselben Weg zurück. Später stellte sich aber heraus, dass das felsige Stück nur anfangs bestand und vielleicht ein paar 1er und 2er Stellen sich darin befunden haben. Danach mündete die Kraxelei in einen normalen Weg Richtung Arlscharte (bzw. kann man den Marchkarspitz als Gipfel mitnehmen). Wäre auch möglich gewesen, aber mit unserer Sicherheitsvariante sind wir bisher immer gut gefahren 😉
Pünktlich mit den ersten Regentropfen sind wir dann auch trocken zurückgekehrt und blieben noch eine Nacht, bevor wir unseren Urlaub abgebrochen haben und wieder nach Hause gefahren sind. Zwei weitere Regentage wollten wir uns dann doch nicht mehr geben.
Fazit:
Das Maltatal ist immer eine Reise wert, finde ich. Wir waren für’s Bouldern und Mehrseillängentourenklettern ausgerüstet und hätten gerne über beides berichtet, so war es dann doch eher ein Relaxurlaub.
Das Hotel Kölnbreinsperre ist mit seiner Lage ein echter Hit. Auch wenn man für die ÜN mit Frühstück ein wenig mehr als im Tal hinblättert, genießt man den Komfort eines kurzen Zustiegs ohne die Maut für die Straße zu bezahlen. Essen und Getränke habe ich als sehr fair kalkuliert gesehen, könnte durchaus höher sein an so einem stark touristisch frequentierten Platz.
Wer eine gepflegte Wanderung dort oben sucht, dem empfehle ich über die Arlscharte zum Weinschnabel zu gehen, mit gut 6h Gehzeit und 1000HM hat man sich dann sein Abendessen verdient. Link zu alpenvereinaktiv hier
Und die Mehrseillängentouren….ja über die erzähle ich dann ein anderes Mal, wenn es mal nicht geregnet hat 😉