Herbstwanderung auf den Pletzen in den Seckauer Tauern

Ganz aktuell ist diese Wanderung ja nicht, aber vorenthalten wollte ich sie auch nicht – schließlich steht der Pletzen ja nächstes Jahr auch noch da.

Unsere Absicht war eine Wanderung in den Seckauer Tauern zu machen, da wir diese bisher sträflich vernachlässigt haben und die Landschaft der Niederen Tauern schon einigermaßen eindrucksvoll wirkt.
Geplant war eine Gipfeltour mit einer Gehzeit von rund 5 Stunden, was laut alpenvereinaktiv.com Planer auch durchaus drin gewesen wäre, aber wir haben diese Wanderung zu einer Rundtour erweitert und so wurden dann doch 6-7 Stunden Gehzeit daraus. Das ist auch schon die erste Erkenntnis dieser Wanderung: In den Tauern ist alles ein wenig höher, weiter und steiler 😀

Gestartet sind wir vom Parkplatz 3 auf der Straße Richtung Ingeringsee und sind über eine Forststraße stetig bergauf bis zur unteren Sundlalm gegangen, folgten dann dieser Straße weiter bis zur oberen Sundlalm. Hier sind wir eigentlich stetig bergauf gegangen und die Stecken konnten wirklich brauchbare Dienste leisten. Nach der oberen Sundlalm sind wir noch bis zum Sundlsee gegangen, wo wir uns ein windstilles Plätzchen für eine erste Rast und Pause gesucht haben. Ein sehr schönes Panorama auf der einen und ein beeindruckender Kessel auf der anderen Seite lassen den Blick umherschweifen.

Vom Sundlsee sind wir dann zuerst Trittspuren, es könnten aber auch Gamsspuren sein, auf der orographisch linken Seite steil bergauf gestiegen, bis wir auf einen Rücken gekommen sind. Der Rücken ging dann in einen seichten Grat über, der mit einigen Felszacken gespickt war. Hier fand sich auch wieder ein gut ausgetretener Pfad, den wir bis zum Gipfel des Pletzen gefolgt sind. Zuerst sah es etwas wild aus, entpuppte sich aber für geübte Wanderer als einfach zu gehen. Trittsicher sollte man aber trotzdem sein.

Am Pletzen gab es nicht nur beißenden Wind sondern auch eine großartige Aussicht auf die umliegenden und auch weiter entfernten Gipfel. Mit 2350müA hat man hier auch schon einige Höhenmeter zurückgelegt (ca. 1200HM) und wir planten nicht denselben Weg zurückzugehen, sondern über die Hochfläche weglos bis zum Steinmandl zu gehen. Dort angekommen gingen wir über unebenes Steilgras nach unten und orientierten uns am Tal wo ein Hochsitz und eine Forststraße uns bald begrüßt haben.
Dieser Weg ist ungemütlich zu gehen, durch die Steilheit und die Graspölster muss man sehr achtsam sein und genau darauf achten, wohin man steigt.

Danach begann das Kilometerspulen auf der Forststraße, was mir persönlich schon ein wenig zu lange war. In Serpentinen mühten wir uns Kehre um Kehre nach unten und entfernten uns immer wieder vom Parkplatz bis wir dann nach rund 7h reiner Gehzeit wieder am Auto ankamen. Danach steuerten wir den Schachtelwirt in Knittelfeld an, wo ohne Hemmungen und schiefe Blicke geschlemmt wurde 😉

Fazit
Schöne und ausgiebige Wanderung mit über 20km Länge und einigen Höhenmetern. In den Seckauer Tauern muss man schon gut zu Fuß sein 😉
Belohnt wird man mit wechselnden Landschaften, grandiosen Ausblicken und einem tagesfüllendem Erlebnis.
Unsere Tour habe ich so gut es ging nachgeplant und auf alpenvereinaktiv.com gestellt.
Link zur Tour